Über die nicht vorhandenen Spiegel kann ich mich schon viel mehr ärgern, gerade weil es in den eher ruhigen Gymnastik-Kursen schon sehr auf die richtige Übungsausführung ankommt. Inwieweit ein Spiegel da hilft, habe ich schon mal geschrieben. Natürlich hat man in so einer Trainingsstunde einen Übungleiter, der die Teilnehmer korrigieren kann. Erstmal in die Runde schauen, die Fehler anprechen und nochmal sagen und zeigen, wie's richtig geht. Da reageiren dann schon einige, ein paar andere aber noch nicht. Also geht man zu den einzelnen hin, sagt und zeigt wieder. Mit etwas Glück klapp's dann...
Viel simpler und effektiver ist es, einfach mal Hand anzulegen und den Betreffenden in die Bewegung oder Position hineinzuführen, so bekommt er schnell ein Gefühl für die richtige Ausführung. Aber genau da liegt das Problem: viele Leute darf man nicht anfassen, zumindest nicht als Übungsleiter oder Trainer, Physiotherapeuten und Masseure dürfen das schon... Warum eigentlich? Schlechte Erfahrungen kann man wahrscheinlich ausschließen, die haben sich nämlich noch nie bein Sport anfassen lassen, entsprechend sind Partnerübungen tabu. Liegt die Angst vor Berührung in mangelndem Körperbewusstsein, Selbstbewusstsein oder mögen die sich selbst nicht? Was auch immer, da müssen wir uns halt weiter den Mund fransig reden.
Im Blog Lebensgestaltung heißt es, Männer tun sich schwer mit der Entspannung. Angefasst zu werden und selbst andere anzufassen, scheint mir dagegen eher ein Frauenproblem zu sein.
Genau wie beim Training allein zu Hause, wäre hier ein Spiegel sehr hiflreich. Für die Teilnehmer, die dann auch sehen (und nicht nur gesagt bekommen), was sie falsch machen - und für den Übungsleiter, der kann seine Stimme schonen ;-)
Schön, das ich auch Fitness-Gruppen habe, bei denen anfassen und angefasst werden kein Problem ist.